Kurzportrait

Der Aargau ist einer von 26 Kantonen (Gliedstaaten) der Schweiz. Gemessen an seiner Einwohnerzahl ist er der viertgrösste Kanton. Typisch für den Aargau ist seine regionale Vielfalt.

Zahlen und Fakten

Der Kanton Aargau hat über 700'000 Einwohnerinnen und Einwohner, davon sind knapp ein Viertel ausländische Staatsangehörige. Der 1404 km² grosse Kanton umfasst 11 Bezirke und knapp 200 Einwohnergemeinden (Gemeinden). Die Hauptstadt ist Aarau. Die Amtssprache ist Deutsch. Der Kanton besteht aus vielen dezentralen Regionen mit jeweils eigenen Zentrumsstädten. Die wichtigsten sind Aarau, Baden, Brugg, Wohlen, Bremgarten, Zofingen und Rheinfelden. Die einzelnen Regionen unterscheiden sich landschaftlich, kulturell und wirtschaftlich.

Geschichte

Der Kanton Aargau wurde im Jahr 1803 gegründet. Die Gebiete, die vom französischen Kaiser Napoléon Bonaparte zum Aargau zusammengefasst wurden, waren politisch, konfessionell und wirtschaftlich sehr unterschiedlich. Das ist bis heute spürbar. Bis etwa 1900 war die Landwirtschaft für den Kanton sehr bedeutend. Mit der Industrialisierung änderte sich dies allmählich. Der Kanton Aargau ist zwar heute noch ländlich geprägt, besitzt aber eine Industrie mit internationalen Grosskonzernen und vielen kleineren und mittleren Unternehmen. Seit dem Zweiten Weltkrieg sind viele Migrantinnen und Migranten in den Kanton gezogen, welche einen entscheidenden Beitrag zur Wirtschaft geleistet haben und heute noch leisten.

Brauchtum und Tradition

In den verschiedenen Regionen und Gemeinden des Kantons gibt es unterschiedliche Traditionen und Bräuche. Ein „einheitliches“ Aargauer Brauchtum existiert aufgrund der historischen Vielfalt des Kantons nicht. In den grösseren Städten Aarau, Baden, Brugg, Lenzburg oder Zofingen sind die Jugendfeste zu Beginn des Sommers die Höhepunkte im kulturellen Kalender. Der Ablauf dieser Feiern ist seit Jahrhunderten nahezu unverändert geblieben. Auch die Fasnacht (Karneval) im Winter hat in einigen Regionen einen hohen Stellenwert. In vielen Dörfern und ländlichen Gebieten gibt es Fruchtbarkeitsbräuche im Frühling und Erntedankfeste im Herbst. Hinzu kommen verschiedene christliche Feiern.

Aargau – "Rüebliland"

Der Aargau gilt als „Rüebliland“ (Karottenland). Weshalb der Aargau diesen Übernahmen erhalten hat, weiss man nicht genau. Auf jeden Fall hat es nichts mit dem Karottenanbau oder -konsum zu tun. Die typische Aargauer Rüeblitorte ist in der ganzen Schweiz sehr beliebt. Einmal im Jahr findet in Aarau ein grosser Rüeblimarkt statt.