Was ist häusliche Gewalt?
Häusliche Gewalt umfasst körperliche, psychische, sexualisierte und ökonomische Formen. Sie kommt in der Partnerschaft oder Familie vor: zwischen Eheleuten oder Personen, die ein Paar sind oder waren. Es spielt keine Rolle, ob sie zusammen oder getrennt leben. Auch Gewalt zwischen Eltern und Kindern oder weiteren Familienangehörigen wie Geschwistern, Grosseltern, Onkeln und Tanten ist häusliche Gewalt.
Es gibt viele Arten von häuslicher Gewalt. Oft kommen verschiedene Arten gleichzeitig vor.
Beispiele können sein: schlagen – bedrohen – beleidigen – schikanieren – würgen – in der Wohnung einsperren – an den Haaren reissen – kontrollieren – verbieten zu telefonieren – zu Sex zwingen – zur Heirat zwingen – Geld entziehen – vernachlässigen.
Häusliche Gewalt findet häufig in einem Kreislauf statt. Sie entwickelt sich wie eine Spirale, die sich immer schneller dreht. Zu Beginn entstehen in einer Beziehung Spannungen. Anschliessend erfolgt ein Ausbruch von Gewalt. Danach entsteht Ruhe, Versöhnung und Reue. In der Folge bauen sich erneut Spannungen auf und es kommt wiederum zu einem Gewaltausbruch. Sich aus einem Gewalt-Kreislauf zu lösen, ist schwierig und ohne Unterstützung kaum möglich. Es ist wichtig, Hilfe zu holen.
Eine besondere Form von häuslicher Gewalt ist die sogenannte Trennungsgewalt. Trennungen sind einschneidende Lebensereignisse. Vor-, während und nach einer Trennung nimmt, deshalb das Risiko, häusliche Gewalt zu erleben, stark zu. Auch in Beziehungen, die nicht durch schwere Beziehungskonflikte und häusliche Gewalt geprägt sind, kann es in Trennungssituationen zu Gewalt kommen. Mit der Trennung verbundene Konflikte können eskalieren und zu schwerer oder tödlicher Gewalt führen. Für Betroffene ist es wichtig, in Trennungssituationen Unterstützung zu holen.